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Peter Bexte: Sonnenblicke und Augenlider
Sonnenblicke und Augenlider
(S. 35 – 33)

Peter Bexte

Sonnenblicke und Augenlider

PDF, 15 Seiten

Das 19. Jahrhundert schaut ohne apparative Umwege zu dem Gestirn empor. Was es mit der Kammer aufgibt, ist nicht allein die Isolierung des Betrachters von der sichtbaren Welt, sondern zugleich die Bündelung des Lichtes zu einem Träger visueller Information. Dies führt zu einer Erfahrung der Blendung und zur Schädigung zahlreicher Augenpaare. Peter Bexte zeigt in seinem Beitrag, wie sich dieses neue Verhältnis von Bild und Blick in William Turners Regulus inkarniert.

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Peter Bexte

hatte zwischen 2008 und 2020 den Lehrstuhl für Ästhetik an der Kunsthochschule für Medien in Köln inne. 2005–2008 war er Gastprofessor im Studiengang Europäische Medienwissenschaft in Potsdam. Das Wintersemester 2011/12 verbrachte er als Senior Fellow am IKKM in Weimar. Im Sonmer 2016 war er Senior Fellow am IFK in Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Dreieck Bild–Medium–Wahrnehmung, ferner Topologie und Theorie der Präpositionen. Zwei wesentliche Publikationen aus zwanzig Jahren: (1) Blinde Seher. Wahrnehmung von Wahrnehmung in der Kunst des 17. Jahrhunderts (Dresden 1999); (2) Konjunktion und Krise. Vom ›und‹ in Bildern und Texten (Berlin 2019). Eine komplette Publikationsliste unter: www.pbexte.de.

Weitere Texte von Peter Bexte bei diaphanes
Werner Busch (Hg.), Carolin Meister (Hg.): Nachbilder

Nachbilder sind optische Phänomene, mit denen das ­Sehen sich selbst in den Blick nimmt. Seit der Empirismus im 18. Jahrhundert die Subjektivität der Wahrnehmung erschloss, traktierten Wissenschaftler, Künstler und Philosophen ihre Augen, um sie nicht als Empfänger, sondern als Erzeuger von Licht- und Farbphänomenen zu erfahren. Als im buchstäblichen Sinne verkörperte Bilder verschwanden diese ephemeren Erscheinungen mit den Wahrnehmungsorganen, die sie hervorgebracht hatten. Welche Bildkonzepte aber tauchen mit der Entdeckung der visionären Möglichkeiten des Sehens auf?

Wie Goethes Farbenlehre es für das 19. Jahrhundert prominent formuliert, bricht im Nachbild die Differenz von innerer und äußerer Sensation zusammen. Was impliziert dieser Zusammenbruch für die künstlerische wie wissenschaftliche Erfassung der Natur? Ist die Wahrheit in der Malerei noch ohne die Aufzeichnung jener flüchtigen Phänomene zu haben, die der Wahrnehmungsapparat in die Welt projiziert? Der Band versammelt Beiträge, die die physiologische Frage nach dem Sehen mit der produktionsästhetischen Frage nach dem Bild verknüpfen. Die bildgeschichtliche Relevanz der Eigenaktivität des Auges rückt nicht zuletzt anlässlich der Wiederkehr des Nachbilds in der neueren Kunst in den Fokus.

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