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Rebekka Ladewig: Augenschwindel
Augenschwindel
(S. 107 – 126)

Nachbilder und die Experimentalisierung des Schwindels um 1800

Rebekka Ladewig

Augenschwindel
Nachbilder und die Experimentalisierung des Schwindels um 1800

PDF, 20 Seiten

Rebekka Ladewig zeigt in ihrem Beitrag Augenschwindel, dass die experimentelle Erforschung von Nachbildern im ausgehenden 18. Jahrhundert nicht nur als Vorgeschichte zu einer Subjektivierung der Wahrnehmung zu lesen ist. Denn Versuche mit Nachbildern konnten auch im Kontext der Experimentalisierung des Schwindels Bedeutung erlangen, welche »vertiginous philosophers« wie William Charles Wells und Erasmus Darwin vorantrieben.

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Rebekka Ladewig

Rebekka Ladewig

ist Kultur- und Medienwissenschaftlerin. Nach ihrer Promotion am Kulturwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin (2012) war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster »Bild Wissen Gestaltung«, bevor sie 2014 an die Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar wechselte. Dort vertrat sie 2018 – 2020 die Professur für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken. 2020/21 war sie Gastprofessorin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien und 2021/22 Research Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien. Sie ist mit einem von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungsprojekt an der Bauhaus-Universität Weimar beschäftigt und ist Gründungs- und Mitherausgeberin der Zeitschrift ilinx. Berliner Beiträge zu Kulturwissenschaft und der Buchreihe ilinx-Kollaborationen, die bei Spector Book, Leipzig, erscheinen.

Weitere Texte von Rebekka Ladewig bei diaphanes
Werner Busch (Hg.), Carolin Meister (Hg.): Nachbilder

Nachbilder sind optische Phänomene, mit denen das ­Sehen sich selbst in den Blick nimmt. Seit der Empirismus im 18. Jahrhundert die Subjektivität der Wahrnehmung erschloss, traktierten Wissenschaftler, Künstler und Philosophen ihre Augen, um sie nicht als Empfänger, sondern als Erzeuger von Licht- und Farbphänomenen zu erfahren. Als im buchstäblichen Sinne verkörperte Bilder verschwanden diese ephemeren Erscheinungen mit den Wahrnehmungsorganen, die sie hervorgebracht hatten. Welche Bildkonzepte aber tauchen mit der Entdeckung der visionären Möglichkeiten des Sehens auf?

Wie Goethes Farbenlehre es für das 19. Jahrhundert prominent formuliert, bricht im Nachbild die Differenz von innerer und äußerer Sensation zusammen. Was impliziert dieser Zusammenbruch für die künstlerische wie wissenschaftliche Erfassung der Natur? Ist die Wahrheit in der Malerei noch ohne die Aufzeichnung jener flüchtigen Phänomene zu haben, die der Wahrnehmungsapparat in die Welt projiziert? Der Band versammelt Beiträge, die die physiologische Frage nach dem Sehen mit der produktionsästhetischen Frage nach dem Bild verknüpfen. Die bildgeschichtliche Relevanz der Eigenaktivität des Auges rückt nicht zuletzt anlässlich der Wiederkehr des Nachbilds in der neueren Kunst in den Fokus.

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