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Georges Roque: Das Universum der Empfindungen
Das Universum der Empfindungen
(S. 155 – 170)

Eine Parallele zwischen der physiologischen Optik und der Malerei

Georges Roque

Das Universum der Empfindungen
Eine Parallele zwischen der physiologischen Optik und der Malerei

Übersetzt von Richard Steurer

PDF, 16 Seiten

Georges Roque zeigt in seinem Beitrag Das Universum der Empfindungen auf, wie die in der Kontrastlehre Chevreuls manifeste Einmischung subjektiver Physiologie in die Farbwahrnehmung die Frage nach dem Gegenstand künstlerischer Nachahmung aufwirft. Folglich gilt es nicht länger zu malen, was man vor Augen hat, sondern die Aktivität des Auges bei der Farbgebung mit zu berücksichtigen.

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Georges Roque

Georges Roque ist Philosoph und Kunsthistoriker und forscht als CNRS in Paris. 1981 Promotion in Philosophie an der Université de Montréal. Forschungsschwerpunkte: Farbtheorie (insbesondere die Beziehungen zwischen wissenschaftlicher Farbkonzeption und künstlerischer Praxis, sowie Methoden der Farbanalyse bei Kunstwerken); Bildtheorie (visuelle Rhetorik, das Verhältnis zwischen Bild und Text, sowie neuerdings visuelle Argumentation). Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, zuletzt Art et science de la couleur. Chevreul et les peintres, de Delacroix
à l’abstraction
, Aktualisierte Ausgabe Paris 2009.

Werner Busch (Hg.), Carolin Meister (Hg.): Nachbilder

Nachbilder sind optische Phänomene, mit denen das ­Sehen sich selbst in den Blick nimmt. Seit der Empirismus im 18. Jahrhundert die Subjektivität der Wahrnehmung erschloss, traktierten Wissenschaftler, Künstler und Philosophen ihre Augen, um sie nicht als Empfänger, sondern als Erzeuger von Licht- und Farbphänomenen zu erfahren. Als im buchstäblichen Sinne verkörperte Bilder verschwanden diese ephemeren Erscheinungen mit den Wahrnehmungsorganen, die sie hervorgebracht hatten. Welche Bildkonzepte aber tauchen mit der Entdeckung der visionären Möglichkeiten des Sehens auf?

Wie Goethes Farbenlehre es für das 19. Jahrhundert prominent formuliert, bricht im Nachbild die Differenz von innerer und äußerer Sensation zusammen. Was impliziert dieser Zusammenbruch für die künstlerische wie wissenschaftliche Erfassung der Natur? Ist die Wahrheit in der Malerei noch ohne die Aufzeichnung jener flüchtigen Phänomene zu haben, die der Wahrnehmungsapparat in die Welt projiziert? Der Band versammelt Beiträge, die die physiologische Frage nach dem Sehen mit der produktionsästhetischen Frage nach dem Bild verknüpfen. Die bildgeschichtliche Relevanz der Eigenaktivität des Auges rückt nicht zuletzt anlässlich der Wiederkehr des Nachbilds in der neueren Kunst in den Fokus.

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