»Das Denken Reiner Schürmanns ist in den letzten Jahren zu einem entscheidenden Bezugspunkt der philosophischen Debatte geworden. Diese wertvolle, von Nicolas Schneider herausgegebene Sammlung, führt die Texte auf die Strenge und Tiefe des Deutschen zurück, ohne dabei die von Schürmann bewusst gezielte Entfernung von seiner Muttersprache zu verdrängen. Während der Begriff der Anarchie in ontologischer und politischer Hinsicht verdeutlicht wird, tritt dank des ›anarchistischen Subjekts‹ zugleich sein ethischer und existenzialer Wert hervor, der in der Aufgabe verdichtet ist: ›Alle Überreste autoritativer Erstheiten bekämpfen‹. —Donatella Di Cesare, Professorin für theoretische Philosophie, Sapienza Universität Rom
wurde 1941 in Amsterdam geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Krefeld. Ab 1960 studierte er Philosophie in München, unterbrochen durch einen Aufenthalt in einem israelischen Kibbuz. 1961 trat er als Novize bei den Dominikanern in Frankreich ein und studierte von 1962–69 Theologie im Saulchoir, Essonne, bei Paris, unterbrochen durch einen Studienaufenthalt in Freiburg i. Br. bei Heidegger. 1970 wurde er zum Dominikanerpriester ordiniert, verließ den Orden 1975 jedoch wieder. Seit den frühen siebziger Jahren lebte Schürmann in den USA und wurde 1975 von Hannah Arendt und Hans Jonas an die New School for Social Research in New York berufen. 1993 starb Reiner Schürmann an Aids. Sein umfangreiches philosophisches Werk verfasste Schürmann in französischer Sprache.
»Ein provokanter Vermittler zwischen philosophischen Kulturen und Epochen.« FAZ